Leseprobe: Und immer geht die Luft: Obhut
Leseprobe: "Der Obhut"
Der Obhut leise zu sich spricht:
Ob ich nun Hut bin oder nicht,
verursacht mir die größten Zweifel,
Genaueres, das weiß der Teufel.
Was für ein Leben, meine Güte,
haben da doch die andern Hüte!
Der Vorhut z. B. weiß bestimmt,
dass man ihn vor dem Hute nimmt.
Der Nachhut, da gibt ´s keine Fragen,
wird nach dem Hute gern getragen,
der Zuckerhut, der dient dem Wohle
bei einer Feuerzangenbowle.
Und auch der Hut aus Panama,
den ich im letzten Sommer sah,
wusste genau, um was es geht
und wie es um sein Hutsein steht.
Nur ich tappe im Ungefähr,
nur ich frage, ob Hut ich wär,
steil wie der Reiher auf den Fisch
stürzt sich die Frage Ob auf mich
Leseprobe: Die heiteren und die traurigen Gedichte
Leseprobe: "Die heiteren und die traurigen Gedichte"
Ein Gedicht ist meist gereimt,
seelenfarben, leicht verschleimt,
s trägt das Gemüt zur Schau
eines Mannes einer Frau,
die entweder völlig down
sind und keinem mehr vertraun,
die die Welt in schwarzen Tönen
sehen und daher reichlich stöhnen,
oder die im Gegenteil
sich wie Tänzer auf dem Seil
über diese Welt erheben
und im siebenten Himmel schweben.
Und der Leser hält's mit beiden,
er will froh sein und will leiden,
daher hat als Konsequenz
beides Recht auf Existenz.